Unvorhersehbarkeit und Komplexität therapeutisch nutzen!
Vallendar
Herzliche Einladung zum DGSF-Fachtag unter Leitung von Günter Schiepek in Kooperation mit dem ISTN Koblenz!
DGSF-Fachtag am 18. Februar 2025, 9.00 - 17.00 Uhr, Forum Pallotti in Vallendar
Menschliche Veränderungsprozesse sind meist sehr individuell, komplex und unvorhersehbar. Sie folgen keinem festen Schema, z.B. einer Dosis-Wirkungs-Kurve oder einem „standard track“ und lassen sich kaum von außen steuern. Dies stellt Psychotherapeut*innen vor erhebliche Herausforderungen, denn weder lineare Steuerbarkeit noch „Durchwursteln“ scheinen gangbare Alternativen.
In diesem DGSF-Fachtag wird ein Weg aufgezeigt, der die Möglichkeiten eines engmaschigen, hochfrequenten Prozessmonitorings nutzt, um von Patient*innen Feedback über ihre Veränderungsprozesse zu erhalten. Dieses graphisch aufbereitete Feedback kann in den Therapiesitzungen zur Prozessreflexion mit den Patient*innen herangezogen werden. Die tägliche Selbsteinschätzung ermöglicht eine kontinuierliche Selbstreflexion und unterstützt damit den Therapieprozess.
Der theoretische Hintergrund besteht in den Funktionsprinzipien komplexer Systeme, welche Psychotherapie als Schaffen von Bedingungen für Selbstorganisationsprozesse, d.h. als eine Kaskade von Ordnungsübergängen zwischen Kognitions-Emotions-Verhaltensmustern verstehen.
An diesem DGSF-Fachtag werden Praxisanwendungen des Vorgehens anhand von Fallbeispielen vermittelt, es wird die Technologie des SNS (Synergetischen-Navigations-Systems) und deren Implementierung in unterschiedlichen klinischen Anwendungsfeldern illustriert, es wird über therapeutische Effekte des Vorgehens berichtet und schließlich werden systemische Methoden der Fallkonzeption (Ressourceninterview und idiographische Systemmodellierung) vorgestellt, auf dem Weg zu einer personalisierten systemischen Psychotherapie.
Günter Schiepek
Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. phil. habil., Studium der Psychologie in Salzburg (Promotion 1984), Habilitation für Psychologie in Bamberg (1990), Leiter des Instituts für Synergetik und Psychotherapieforschung an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg, Professor an der der Paracelsus MPU Salzburg sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Gastprofessor an der Sapienza Universität Rom, Geschäftsführer des Center for Complex Systems, Lehrtherapeut für Systemische Therapie (DGSF). Fellow des Mind Force Institute, Sapienza University, Rom, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Arbeitsschwerpunkte: Synergetik und Dynamik nichtlinearer Systeme in Psychologie und in den Neurowissenschaften, Prozess-Outcome-Forschung in der Psychotherapie, Neurobiologie der Psychotherapie.
Anmeldung über http://istn-koblenz.de/kontakt/anmeldung/
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