DGSF mit systemischem Kinderschutz bei DGPPN-Kongress: Kinderschutz geht auch Psychiater*innen an!

Kinderschutz ist im Bewusstsein vieler Psychiater*innen immer noch kaum präsent. Daher haben zahlreiche Verbände und Organisationen nun an einem interdisziplinären und systemübergreifenden Stand im Rahmen des Bundeskongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) über das wichtige Thema informiert.

An dem Stand vertreten waren neben dem DGPPN-Fachreferat „Frauen- und Männergesundheit“ und „Familienpsychiatrie/-psychotherapie“ und der DGSF, die Berliner Kinderschutzambulanz, das Projekt UplusE (U-Untersuchungen für Kinder PLUS Eltern beim Kinderarzt zur Förderung der kindlichen Entwicklung und bei Bedarf zu Vermittlung der Mutter in psychotherapeutische/ psychiatrische Behandlung), die „Gemeinsamen stark – Allianz gegen Gewalt“, die Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) sowie die Medizinische Kinderschutzhotline.

Wer zu der Tagung wollte, kam am Thema Kinderschutz kaum vorbei, der Stand war zentral im Eingangsbereich platziert. Fast die Hälfte der Gespräche begann mit dem Hinweis der Angesprochenen „Ich arbeite als Mediziner*in mit Erwachsenen und hab mit Kinderschutz nichts zu tun.“ Viele verließen den Stand mit nachdenklichem Gesicht und ausgerüstet mit Materialien zu Handlungsempfehlungen und Kooperationen zwischen Medizin und Jugendhilfe.

Durch den Einsatz von Prof. Dr. med. Sybille Winter, Dr. med. Mona Kunz, Birgit Averbeck (Vertreterin der Jugendhilfe), Dr. med. Brigitte Kastner, Dipl. Psych. Dr. Annika Seehausen, Dr. med. Susanne Simen, Dr. med. Oliver Berthold, Katharina Bellmann, Dr. med. Simone Born am Kinderschutzstand ist es gelungen, dem Thema Kinderschutz einen Teil der Bühne zu geben, den es gesamtgesellschaftlich so dringend braucht. Aber es ist noch wesentlich mehr nötig! Die Akteur*innen des Standes wollen in Kontakt bleiben und das Thema u.a. beim nächsten DGPPN-Bundeskongress inhaltlich wieder aufgreifen und noch mehr Vertreter*innen aus der Jugendhilfe einladen. Denn – Kinderschutz geht uns ALLE an!