Dies und Das

September 2021
Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft stellt Video zur Vormundschaft für junge Menschen und Fachkräfte vor

Das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft stellt anlässlich des Weltkindertages 2021 das Video "Dein Vormund ist an deiner Seite" vor und macht damit auf die Rechte und Bedürfnisse einer besonders verletzlichen Gruppe von Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Die DGSF arbeitet seit 2018 aktiv im Beirat des Bundesforums mit.

Ein Vormund übernimmt die Verantwortung für den jungen Menschen, wenn ein Gericht den Eltern die Sorge für ihre Kinder entzogen hat, wenn ein Jugendlicher alleine nach Deutschland geflüchtet ist oder wenn die Eltern verstorben sind. Sie wachsen dann in einer Pflegefamilie, in einer Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe oder bei Verwandten auf und werden von einem*einer Vormund*in in ihren Interessen unterstützt und vertreten. „Damit der Vormund die Bedürfnisse des jungen Menschen kennt und durchsetzen kann, sind regelmäßige Kontakte und eine vertrauensvolle Beziehung von zentraler Bedeutung. In dem Video, das betroffene junge Menschen und Vormund*innen gemeinsam geplant und gedreht haben, geht es um genau diese Beziehung. Das Video richtet sich an alle, die sich für das Thema Vormundschaft interessieren. Es will besonders jungen Menschen unter Vormundschaft ihre Rechte verdeutlichen und sie dazu anregen, ihre Wünsche und Vorstellungen mit ihren Vormund*innen zu besprechen, aber es kann auch gut in Teambesprechungen im Arbeitsfeld der Kinder[1]und Jugendhilfe eingesetzt werden. Auch wenn nicht alle Kinder und Jugendlichen einen Vormund*in haben, brauchen alle jungen Menschen einen Menschen, der persönlich für sie eintritt.

Link zum Video: https://vormundschaft.net/video-dein-vormund-ist-an-deiner-seite

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Nach der sozialrechtlichen Anerkennung der Systemischen Psychotherapie: Faktencheck für Systemische Therapeut*innen und Berater*innen ohne Approbation aus dem Feld der Jugendhilfe und Sozialen Arbeit wird überarbeitet


Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung vom 22. November 2018 den Nutzen und die medizinische Notwendigkeit der Systemischen Therapie für Erwachsene festgestellt. Diese Entscheidung bedeutet, dass künftig eine Abrechnung über die gesetzlichen Krankenkassen für Systemische Psychotherapie bei Erwachsenen möglich sein wird, zuvor muss allerdings noch die Psychotherapie-Richtlinie vom G-BA geändert werden, was voraussichtlich noch einige Monate dauern wird.
Die sozialrechtliche Anerkennung der Systemischen Psychotherapie wird aller Voraussicht nach eine positive Strahlkraft auf die Jugendhilfe haben. Die DGSF und die SG haben aber auch die Fragen und Befürchtungen ihrer Mitglieder, die in nichtheilkundlichen Bereichen arbeiten, im Blick. So wird der „Faktencheck Jugendhilfe“ derzeit überarbeitet und voraussichtlich im April d.J. auf den Homepages beider Verbände veröffentlicht. Im Rahmen der DGSF-Jahrestagung in Hamburg werden in einem Forum/ Workshop „Wenn der Wind des Wandels weht…..-Chancen und Herausforderungen der sozialrechtliche Anerkennung der Systemischen Therapie für Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen“ mulitperspektivisch verschiedene Zukunftsszenarien aufgezeigt. Als Referent*innen freuen Johannes Herwig-Lempp und ich mich auf Marie-Luise Conen, Birgit Kaminski und Mathias Berg. Nähere Informationen finden sie im Frühjahr unter http://www.dgsf-tagung-2019.de/.

Faktencheck für Systemische Therapeut*innen und Berater*innen ohne Approbation aus dem Feld der Jugendhilfe und Sozialen Arbeit (aktualisierte Fassung, März 2019)

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Hilfeplanung systemisch gestalten

Von August 2020 bis September 2021 findet ein erster gemeinsamer Zertifikatskurs "Hilfeplanung systemisch gestalten: sozialpädagogisch – prozesshaft – partizipativ" der beiden Landesjugendämter Rheinland und Westfalen-Lippe in Kooperation mit der DGSF statt.

"Hilfeplanung systemisch gestalten:  sozialpädagogisch – prozesshaft –  partizipativ": 1. Gemeinsamer Zertifikatskurs der Landesjugendämter Rheinland und Westfalen-Lippe in Kooperation mit der DGSF

Die Hilfeplanung ist das Steuerungsinstrument aller Erziehungshilfeleistungen und eine der zentralen Aufgaben der Jugendämter in Deutschland. Wie passgenau die Hilfen an den Bedarfen der Eltern, Kinder und Jugendlichen ansetzen und welchen Nutzen sie für die Eltern und Kinder entfalten, hängt wesentlich von der Qualität der Hilfeplanung ab.

Von August 2020 bis September 2021 findet ein erster gemeinsamer Zertifikatskurs "Hilfeplanung systemisch gestalten:  sozialpädagogisch – prozesshaft –  partizipativ" der beiden Landesjugendämter Rheinland und Westfalen-Lippe in Kooperation mit der DGSF statt. Ziel der 6-moduligen Weiterbildung, die mit einem Zertifikat der Landesjugendämter abgeschlossen wird, ist, die Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen im Jugendamt für die komplexe Arbeit der Hilfeplanung mit den Familien systemisch-fachlich zu qualifizieren.

Die systemische Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen ist ein Meilenstein in der qualitativen Weiterentwicklung der Hilfeplanung in den Jugendämtern. Sie startet am 18. August 2020 mit einem 3-tägigen Einführungsmodul. Weitere Informationen im Online-Katalog der Fortbildungen des Landesjugendamtes Rheinland (Themenfeld „Soziale Dienste“), direkt zum Fortbildungsflyer.

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"Corona-Pandemie unter dem Brennglas: Fragen und Anforderungen auf dem Weg in eine krisenresistente inklusive Kinder- und Jugendhilfe der Zukunft“

Bericht von Katja Belenkij zu 18. Expertengespräch des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu)

Katja Belenkij, Mitglied des DGSF-Expertinnenteams Kita, hat für den Fachverband am 1. Juni an dem 18. Expertengespräch des Dialogforums „Bund trifft kommunale Praxis“ zu dem o.g. Thema teilgenommen. Das DIALOGFORUM begleitet den Diskurs um eine Modernisierung des SGB VIII seit mehr als vier Jahren mit dem Ziel, einen kontinuierlich geführten, transparenten Diskussionsprozess zwischen dem Bundesfamilienministerium und kommunalen Fachkräften aus den öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Eingliederungshilfe sowie Vertreter*innen der kommunalen Spitzenverbände, der Landesjugendämter und der Wissenschaft zu führen. Die DGSF nimmt seit 2017 regelmäßig an den Veranstaltungen teil. Den Bericht von Katja Belenkij mit finden Sie hier.

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Juni 2021
Bericht Familienbildung und Familienberatung in Deutschland - Eine Bestandsaufnahme

Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums hat die Prognos AG eine Studie zur Familienbildung in Deutschland durchgeführt. Diese zeigt, dass Familienbildung und Familienberatung einen unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung von Familien leisten, ein breites Spektrum an Unterstützungsangeboten für Familien bieten und eine Vielfalt an Familien in unterschiedlichen Lebenslagen erreichen. Interessant ist, dass die Angebote in den befragten Einrichtungen  überwiegend von Personen mit niedrigem und mittlerem sozialen Status in Anspruch genommen werden und somit der häufige Vorwurf, Familienbildungsangebote erreichen nur Mittelschichtsfamilien entkräftet wird. Die Forderung von Fachverbänden:
Familienbildungsarbeit muss seitens der Länder und Kommunen mit ausreichend finanziellen Ressourcen ausgestattet, regelfinanziert und in die kommunalen Planung der Kinder- und Jugendhilfe durch die Jugendämter einbezogen werden. Zu dem Bericht: Angebote für Familien in Deutschland | Prognos

Methodenkoffer mit Materialien zur Förderung von Beteiligung in der Vormundschaft

Das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft hat 2021 einen Online-Methodenkoffer für Vormund*innen entwickelt, der auch für Fachkräfte der Jugendhilfe, die mit Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien und Heimen zum Beispiel im Rahmen der Hilfeplanung arbeiten, interessant ist!

Gerade bei der Beteiligung junger Menschen, die unter Vormundschaft stehen, geht es oft um grundlegende, für das Leben der Kinder und Jugendlichen existenziell wichtige Entscheidungen. Aus der Forschung wissen wir, dass viele Kinder und Jugendliche den Eindruck haben, dass dabei vieles über sie und nicht mit ihnen entschieden wird. Der digitale Koffer beinhaltet eine Sammlung von kinder- und jugendgerechten Informationen zu verschiedenen Themen fremduntergebrachter Kinder sowie einführende Texte, Spiele und weitere Materialien, wie Beteiligung in der Vormundschaft angeregt und gestaltet werden kann. In Zukunft wird der Koffer um  Praxis- und Erfahrungsberichte ergänzt.

Positionspapier des Trägers inpeos „Lasst uns reden - Dialogfähigkeit von jungen Menschen in der Pandemie stärken“

Der freie Jugendhilfeträger inpeos aus Chemnitz, Mitgliedsinstitution der DGSF, hat ein Positionspapier "Lasst uns reden" mit einer Einladung an Sozialarbeiter*innen/Sozialpädagog*innen und andere Akteur*innen der Jugendhilfe formuliert, sich dafür einzusetzen, junge Menschen zu befähigen, in der Pandemie dialogfähig zu werden. Aus Sicht des Trägers beeinflusst die Krise nicht nur das Gesundheitswesen, die Wirtschaft, Bildung und Kultur, sondern fundamental auch die Kommunikation in Gesellschaft, in Familien und Freundeskreisen. Diese Kommunikation prägt das Weltbild junger Menschen grundlegend mit. Erwachsene vermitteln Kindern Ideen und Werte wie gewaltfrei zu kommunizieren, Konflikte friedlich zu lösen, kritisch zu hinterfragen, einander zuzuhören. Dafür ist der aktuelle Umgang miteinander in der Pandemie aus Sicht des Trägers oftmals ein schlechtes Vorbild. Inpeos lädt Akteur*innen der Jugendhilfe ein, das Thema aufzugreifen und konkret in ihren Arbeitskontexten zu handeln und bietet an, Erfahrungen zu teilen und Träger und Freiberufler*innen ehrenamtlich zu beraten. Wenden Sie sich dafür gerne per E-Mail an Daniela Fritsch: daniela.fritsch|atinpeos.de.

Die DGSF beim europäischen Fachgespräch von AGF und COFACE

Am 29. September 2020 fand von den beiden Verbünden, der AGF (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e. V.) und „COFACE Families Europe“ ein gemeinsames Europäisches Fachgespräch zum Thema "The Child Guarantee - a tool to tackle family poverty?“ als Hybridveranstaltung statt. Für die DGSF folgten Petra Lahrkamp in Präsenz sowie online Katja Belenkij (beide Kita-Expertinnenteam DGSF) und Julia Hille (Fachgruppensprecherin Systemische Sozialarbeit) der Einladung der AGF zu dieser medial und inhaltlich professionell gestalteten Veranstaltung.

Zum Bericht

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Deutsche EU-Ratspräsidentschaft: Familien müssen im Fokus stehen

Zum Start der am 1. Juli 2020 beginnenden deutschen Ratspräsidentschaft fordern die in der AGF zusammengeschlossenen Familienorganisationen die Bundesregierung auf, die Familie in das Zentrum ihrer Tätigkeiten zu stellen und die sogenannte Kindergarantie entscheidende Schritte voran zu bringen.

Zur Pressemitteilung

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Studie zu Jugend in der Krise (JuCo-Studie)

Wie erleben Jugendliche die Corona-Krise? Ein Forschungsteam des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim und der Goethe-Universität Frankfurt hat in der bundesweiten Studie „JuCo“ etwa 6000 Jugendliche ab 15 Jahren nach ihren Erfahrungen und Perspektiven während der Corona-Krise befragt. Zwei Ergebnisse stechen heraus:
•    Jugendliche wollen nicht nur auf die Rolle als Homeschooler*in reduziert werden.
•    Ihr veränderter Lebensalltag und ihre Sorge würden kaum wahrgenommen - so ihre Wahrnehmung.
•    Die Jugendlichen sehen nicht, dass sie mit ihren Anliegen Gehör finden, die Beteiligungsformate von jungen Menschen scheinen nicht krisenfest. Die jungen Menschen hätten den Eindruck, dass gegenwärtig die Erwachsenen allein entscheiden, wie sie in der Corona-Krise ihren Alltag zu gestalten haben.
Weitere Informationen zu der interessanten und aussagekräftigen Studie gibt es hier.

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Frankfurter Erklärung der Erziehungshilfefachverbände: Das Grundrecht auf Wohnen für alle junge Menschen verwirklichen

Die Fachverbände für Erziehungshilfen in Deutschland machen mit der Frankfurter Erklärung „Das Grundrecht auf Wohnen für alle junge Menschen verwirklichen“ auf die Situation junger wohnungsloser Menschen und von Wohnungslosigkeit bedrohter Familie nicht nur in Zeiten der Corona-Krise aufmerksam. Vier zentrale Konstellationen müssen im Hinblick auf die Hilfen zur Erziehung unmittelbar in den Blick genommen werden:
1.    Drohende oder akute Wohnungslosigkeit von Familien mit Kindern
2.    Unterstützungsangebote für junge Menschen, die sich aus Familien oder Einrichtungen in die Wohnungslosigkeit flüchten
3.    Wohnungslosigkeit junger Geflüchteter
4.    Wohnungslosigkeit von Care Leavern
Die Frankfurter Erklärung der Fachverbände für Erziehungshilfen fordert eine mutige und konsequente Wohnungspolitik, die den Menschen und nicht wirtschaftliche Interessen in den Mittelpunkt rückt. Keine Einzelmaßnahmen, sondern ein ganzes Maßnahmenbündel und ein konzertiertes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden sind nötig. Zum Download.

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KomDat: JH-Daten

Der Informationsdienst „KomDat Jugendhilfe – Kommentierte Daten der Jugendhilfe“ der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat), welcher dreimal im Jahr erscheint, versteht sich im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe als Schnittstelle zwischen amtlicher Statistik auf der einen sowie Praxis, Politik und Forschung auf der anderen Seite. Ergebnisse der Auswertungen und Analysen auf der Grundlage der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik werden genauso kompakt präsentiert wie u. a. Beispiele für Möglichkeiten und Grenzen bei der Nutzung dieser Daten oder auch Kontextualisierungen mit anderen amtlichen und nicht-amtlichen Daten zu Fragen und Themen der Kinder- und Jugendhilfe. Die aktuellen kommentierten Informationen aus April 2020 finden Sie hier.

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DGSF fordert, Gesundheitsschutz und Kinderschutz nicht gegeneinander auszuspielen

Die Schutzmaßnahmen der vergangenen Wochen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind notwendig und wirken, bringen aber Risikofaktoren mit sich, die sich folgenschwer auf Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirken können. Deshalb appelliert die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) am 30. April 2020 an Bundesregierung, Landesregierungen und Kommunen, die erheblichen Belastungen der Familien zu berücksichtigen und Möglichkeiten der Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bundesweit einheitlich auszuweiten. An der Formulierung des Zwischenrufs waren u.a. die Fachgruppen „Systemische Sozialarbeit“ und „Systemische Kinder- und Jugendhilfe“ maßgeblich beteiligt. Hier der Link: https://www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/kinderschutz-und-gesundheitsschutz-jetzt-weiter-ausbauen.

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Debatte im Deutschen Bundestag zu Corona, Kinderrechten und Kindergipfeln

Auf Veranlassung der Parteien LINKE und Grüne gab es am 14. Mai 2020 eine ausführliche Plenardebatte zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise. Beide Parteien hatten die Debatte beantragt, da die Rechte von Kindern und Jugendlichen in der Krise nicht genügend berücksichtigt werden. Dabei geht es mehr als um das Recht auf Bildung und die schrittweise Öffnung der Schulen und Kitas, es geht auch um Rechte auf Schutz, Beteiligung, Spiel und Freizeit. Hier finden Sie den entsprechenden Antrag:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw20-de-kinderrechte-schuetzen-695094
Einen Einblick in die aufschlussreiche Plenarsitzung können Sie hier erhalten: https://www.bundestag.de/#url=L2Rva3VtZW50ZS90ZXh0YXJjaGl2LzIwMjAva3cyMC1kZS1raW5kZXJyZWNodGUtc2NodWV0emVuLTY5NTA5NA==&mod=mod493054.

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Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH): Kampagne "Soziale Arbeit - Dauerhaft systemrelevant"

Der Berufsverband fordert mit der Kampagne eine Politik, die die Soziale Arbeit als unverzichtbare Profession anerkennt, die Bedarfe der Fachkräfte und Organisationen ernst nimmt und entsprechende Arbeitsbedingungen schafft. Das sind alles Forderungen, die auch von Seiten der DGSF grundsätzlich vertreten werden. Nähere Informationen zu der Kampagne finden Sie hier: https://dauerhaft-systemrelevant.de/.

Die Fachgruppe „Systemische Sozialarbeit“ engagiert sich in diesem Kontext sowohl verbandsintern (DGSF-Jahrestagungen 2017/2019, Postkartenaktionen, etc.) als auch auf der Bundesebene. Es gibt Kontakte zur GEW und gemeinsame Überlegungen zur Öffentlichkeitsarbeit. Bei Interesse einer Mitarbeit setzen Sie sich gerne mit der Fachgruppe in Verbindung fachgruppe-sozialarbeit|at|dgsf.org.

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Forderung der AGF: Rechtsanspruch auf gute Ganztagsbetreuung im Grundschulalter jetzt umsetzen

Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) fordert in einem offenen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags die Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter und inhaltlich so gestaltete Rahmenbedingungen, dass eine hohe Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsqualität gewährleistet werden kann. Die DGSF ist seit vielen Jahren Mitglied des Bundesforums Familie, ein Projekt der AGF. Der Brief darf gerne weitergeleitet werden.

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Position des „Berufsverbands für Soziale Arbeit e. V.“ (DBSH)  für eine emanzipative und aktivierende Soziale Arbeit mit und für alte Menschen

Bisher wurde das Thema „Alter“ als gesellschaftliche Aufgabe und vor allem als Aufgabe für die Handlungsfelder Gesundheit und Pflege diskutiert. Im Laufe der Zeit wird nun immer deutlicher, dass Alter und die damit zusammenhängenden Lebensfragen sowie Lebenslagen auch Thema der Sozialen Arbeit sind. Die Hochschulen der Sozialen Arbeit sind gefordert, „Alter“ als Lebensphase mit seinen besonderen Anforderungen in die Curricula und als Aufgabe der Forschung aufzunehmen. Den Studierenden muss die Bedeutung der Sozialen Arbeit für und mit alten Menschen deutlich gemacht werden.  

Die Aufgabe der Profession Soziale Arbeit ist es, die alten Menschen in dieser Lebensphase zu unterstützen. Ihre Selbstbestimmung, Eigenständigkeit und Teilhabe sollen solange wie möglich erhalten und gefördert werden. Dies muss in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie z. B. der Medizin und Pflege erfolgen. In Fragen der Menschenrechte und Berufsethik kann diese Zusammenarbeit für alle zu einem erweiterten Blick über die eigenen Fachschranken hinwegführen. Die Positionierung des  „Berufsverbands für Soziale Arbeit e. V.“ (DBSH)  für eine emanzipative und aktivierende Soziale Arbeit mit und für alte Menschen finden Sie unter https://www.dbsh.de/sozialpolitik/sozialpolitische-news/detail/erklaerung-des-dbsh-zur-sozialen-arbeit-fuer-und-mit-alten-menschen-trierer-erklaerung.html.

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Positionspapier der IGfH zu Rechtsanspruch auf „Leaving Care“
Verankerung notwendiger sozialer Rechte und Leistungen  für junge Menschen im Übergang

Die rechtliche Grundlage für eine Verbesserung der Situation der jungen Menschen, die die Heime, Pflegefamilien und Wohngruppen der Jugendhilfe wegen Volljährigkeit verlassen (Care Leaver), muss dringend verbessert werden. Dabei müssen nach Ansicht der Internationalen Gesellschaft für Erzieherischen Hilfen (IGfH) folgende grundlegende Eckpunkte berücksichtigt werden, die auch von der DGSF unterstützt werden, da sie unmittelbar in Verbindung mit einer guten Entwicklung in ein selbstbestimmtes Leben junger Menschen stehen. Unter anderem sind das:

  • Es müssen Ressourcen geschaffen werden für Anlaufstellen und nachgehende Hilfen für alle Fragen von Care in allen Kommunen
  • nur die Care Leaver selbst dürfen die Beratung beenden
  • Vollstationäre Hilfen dürfen von Jugendämtern nicht ohne Anschlusshilfe beendet werden
  • Anspruch auf Begleitung in Schul-, Ausbildungs-, Berufs- und sonstigen Bildungsfragen

    • Der Kontakt mit Care Leavern muss gehalten und entsprechende Angebote gemacht werden. Es sind Ressourcen bereit zu stellen, damit bestehende gute Beziehungen zu ehemaligen Vormund*innen oder Pfleger*innen, Bezugsbetreuer*innen, Pflegeeltern oder sonstigen geeigneten Personen gepflegt und genutzt werden können. Zur Vorbereitung und Begleitung eines gelingenden Übergangs aus der stationären Jugendhilfe muss Biografiearbeit/Erinnerungsarbeit Bestandteil der Zusammenarbeit mit den jungen Menschen sein.

Im Rahmen einer Fachtagung zum Thema wurde eine Berliner Erklärung zu Care-Leaveing mit den entsprechenden Forderungen veröffentlicht, die gerne weiter verbreitet werden darf: https://www.igfh.de/cms/sites/default/files/Berliner%20Erkla%CC%88rung_Rechtsanspruch_Leaving_Care_18032019.pdf

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Mutmacher-Kalender

In der DGSF-Rundmail Jugendhilfe wird in der Regel keine Werbung für einzelne Produkte oder Fachliteratur gemacht. Hier mache ich jetzt ganz bewusst eine Ausnahme, da es sich um ein sehr gutes Beispiel positiver Öffentlichkeit für gelingende Jugendhilfe handelt, Fachkräfte motivieren und Kindern und Jugendlichen in den Hilfen zur Erziehung Hoffnung geben kann! Der Mutmacher-Kalender der Initiator*innen „Klückskinder“ erscheint seit 2015. In ihm werden Menschen vorgestellt, die selbst in Einrichtungen der Jugendhilfe oder in Pflegefamilien aufgewachsen sind und danach ihren Lebensweg erfolgreich gestaltet haben. Mit dem Mutmacher-Kalender sollen jungen Menschen aller Altersstufen Mut gemacht und aufzeigt werden, was Menschen mit einer ähnlichen Vita geschafft haben und was alles möglich ist. Dafür werden jeden Monat inspirierende Menschen mit ihren Geschichten und Lebensmottos vorgestellt. Der Mutmacher-Kalender wurde bisher an ca. 2.000 Einrichtungen in ganz Deutschland verteilt und hat bisher etwa 10.000 Kinder erreicht. Nähere Informationen unter https://www.klueckskinder.de.  

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Staatenbericht der Bundesrepublik Deutschland zur Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention

Am 13.02.2019 hat das Bundeskabinett den Fünften und Sechsten Staatenbericht der Bundesrepublik Deutschland zur Umsetzung der UN-Kinderrechtekonvention der National Coalition verabschiedet (online unter https://www.netzwerk-kinderrechte.de).
 
Das 400-seitige Dokument fokussiert auf einschlägige Entwicklungen zur Stärkung und Umsetzung der Rechte des Kindes in Deutschland, beinhaltet die wichtigsten quantitativen Angaben zur Situation von Kindern in Deutschland und soll ab April in einer kinder- und jugendgerechten Fassung vorliegen. Erstmalig wurden im Vorfeld des Berichts Kinder und Jugendliche direkt in die Erstellung einbezogen und zu einzelnen Themen befragt.

Neben dem Staatenbericht bietet ein ergänzender Bericht zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen und Mitgliedsorganisationen der National Coalition Deutschland die Möglichkeit, ihre Perspektive auf die Umsetzung der Empfehlungen des letzten Berichts sowie zu neuen relevanten Themen in Bezug auf Kinderrechte in Deutschland vorzubringen. Die DGSF erwägt, eventuell eine Mitgliedschaft in der National Coalition zu beantragen.

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Stellungnahme "Respekt-Rente"

Hier finden Sie eine Stellungnahme der DGSF-Fachgruppe Armut-Würde-Gerechtigkeit und des gesellschaftspolitischen Sprechers der DGSF, Jochen Schweitzer, zu den aktuellen politischen Entwicklungen „an der anderen Seite des Lebens": Die „Respekt-Rente“: ein vielleicht noch unzureichender Schritt, aber in eine richtige Richtung, Februar 2019

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Abschlussbericht der Hamburger Enquete-Kommission „Kinderschutz und Kinderrechte weiter stärken“

Unter dem Titel „Kinderschutz und Kinderrechte weiter stärken“ wurde am 19. Januar 2019 der Abschlussbericht der Hamburger Enquete-Kommission vorgestellt. Nach zwei Jahren Arbeit des Expert*innengremiums konnten wichtige Zukunftsaufgaben des Kinderschutzes benannt werden. Der Bericht zeigt wichtige Aufgaben zur Weiterentwicklung der Kinderschutzpraxis auf – nicht nur für Hamburg.
Eine der zentralen Botschaften der Kommission besteht darin, Kinderschutzpraxis vor allem als eine professionelle Beratungs- und Beziehungsarbeit zu verstehen und diese im Dreieck von „Ressourcen, Regeln und Reflexion“ (Prof. Dr. Christian Schrapper) zu organisieren. Eine respektvolle, empathische Haltung und ein Dialog auf Augenhöhe sollten die Basis bilden für den Kontakt mit Familien in Krisen.
Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden und sich ihnen gewachsen zu fühlen, brauchen Fachkräfte fundierte Kinderschutzkenntnisse und insbesondere Handwerkszeug für den oft schwierigen Kontakt im Konflikt. Hier könnte ein wichtiges Handlungsfeld für zertifizierte systemische Fortbildungen entstehen.

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Bündnis gegen Schütteltraum: neuer Film zur Prävention von Schütteltrauma

Der vierminütige Film „Wenn Babys schreien: Über das Trösten und Beruhigen“ vermittelt Eltern, warum Babys schreien und wie sie ihr Kind trösten können. Eine Möglichkeit ist, das Kind Schritt für Schritt dabei zu unterstützen, sich selbst zu beruhigen. Der Film ist veröffentlicht unter: http://www.elternsein.infohttps://youtu.be/hxA2ROG2r64. Mehr unter: https://www.fruehehilfen.de/grundlagen-und-fachthemen/schuetteltrauma/materialien-zum-schuetteltrauma/

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Flucht ist kein Verbrechen — Einladung zur Denkwerkstatt des Fachverbands Traumapädagogik am 23. Februar 2019 in Frankfurt am Main

Der Fachverband Traumapädagogik lädt ein zum aktiven und wirkungsvollen Widerstand gegen die Gleichgültigkeit und die Arroganz gegenüber der Anerkennung der Lebensleistung geflüchteter Menschen und der Menschen, die Wunden anerkennen und geflüchteten Menschen zur Seite stehen. Neue Formen der Unterstützung von Menschen mit Fluchterfahrung  und die Sichtbarmachung der Lebensleistungen sollen gefunden und umgesetzt werden. Weitere Informationen: https://fachverband-traumapaedagogik.org/news-117.html

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Start des Beratungsprojekts „Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe“

Das BMFSFJ startet mit dem Projekt "Pausentaste" ein anonymes Hotline- und E-Mail-Angebot für Kinder und Jugendliche, deren Eltern chronisch krank, an Krebs erkrankt und z. B. alleinerziehend sind. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern pflegen. Aber auch Lehrer*innen, ambulante Pflegedienste, Schulsozialarbeiter*innen, Kliniken sowie Jugendorganisationen und die Öffentlichkeit sollen für die belastende Situation betroffener Kinder und Jugendlicher sensibilisiert werden. Angeboten wird ein persönlicher Kontakt, es werden Fragen beantwortet und im Rahmen von Peer-to-Peer-Beratungen von Jugendlichen für Jugendliche Hilfen organisiert. Das Projekt "Pausentaste" steht in Zusammenhang mit dem anonymen Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche „Nummer gegen Kummer“. Hier der Link zu "Pausentaste".

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Union und SPD nehmen Hilfen für Kinder aus Suchtfamilien in den Koalitionsvertrag auf

Für die ca. drei Millionen Kinder suchtkranker Eltern in Deutschland zeichnet sich eine mögliche Verbesserung ihrer Versorgungssituation ab. Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD die Beseitigung von Schnittstellenproblemen vorgenommen, die bisher einer Zusammenarbeit verschiedener Hilfesysteme im Wege standen.

Mit rund 120 Veranstaltungen und Aktionen in 69 deutschen Städten unterstreicht die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien (vom 11. bis zum 17. Februar 2018) die Forderung nach einem flächendeckenden, regelfinanzierten Hilfesystem. Hilfeeinrichtungen, Initiativen, Projekte und die Verbände der Sucht-Selbsthilfe erheben gemeinsam ihre Stimme für Kinder.

  • Presseerklärung zum Auftakt der neunten bundesweiten Aktionswoche (12. Februar 2018)

Statements zum Auftakt der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien

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DJI-Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Kultur des Hinhörens“ zeigt wirksame Wege der Prävention von sexueller Gewalt in stationären Einrichtungen 

Die Studie fasst zentrale Ergebnisse des gleichnamigen DJI-Forschungsprojekts (Laufzeit 2014 bis 2017) zusammen. Sie ist nicht repräsentativ, stellt jedoch eine der ausführlichsten Befragungen von Jugendlichen zu erlebter (sexueller) Gewalt im Kontext stationärer Einrichtungen der Jugendhilfe dar. Weitere Informationen zum Projekt „Kultur des Hinhörens“ sowie den Abschlussbericht zum Download.

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Neue Gesetze 2017 mit Relevanz für die Jugendhilfe

Zum Ende der Legislaturperiode sind verschiedene Gesetze mit Relevanz für die Jugendhilfe verabschiedet worden. Dazu gehören:

Dieses Gesetz soll den Schutz des Berufsgeheimnisses beim Outsourcing von Dienstleistungen "praktikabler" machen. Nähere Hinweise zu dieser und einer weiteren Gesetzesänderung, die für Berufsgeheimnisträger*innen relevant ist, finden Sie im Portal und Netzwerk "Vertraulichkeit & Datenschutz in der Beratung", direkter Link. Anbieter und verantwortlich für das Datenschutzportal ist DGSF-Mitglied Dr. Joachim Wenzel.

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Für Sozialarbeiter*innen in der Jugendhilfe: Wichtige Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestages

Die Kinderkommission des Bundestages hat im Juli 2017 zum Themenkomplex Kinder- und Jugendhilfe eine Stellungnahme veröffentlicht. Sie enthält eine Reihe von Forderungen, die für Fachkräfte der Jugendhilfe von großer Bedeutung sind wie beispielsweise:

  • fachliche Mindeststandards und Fallobergrenzen
  • Anspruch auf Supervision
  • Tarifbindung für staatlich geförderte Beschäftigte bei Freien Trägern
  • Förderverpflichtung für infrastrukturelle Leistungen der Kinder-und Jugendhilfe
  • Verbot entwürdigender Erziehungspraktiken / Freiheitsentzug in der KJH
  • Erhöhung der Einkommen zur Attraktivitätssteigerung / Fachkräftemangel

 Link zur Stellungnahme

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Sonderthema „Ehe und Familie“ in „Das Parlament“ (Nr. 32/33)

In der Sonderausgabe der Zeitschrift „Das Parlament“ (Nr. 32/33) finden Sie u. a. eine Übersicht über die Parteipositionen zur Familienpolitik und Interviews mit Paul Lehrieder zum Thema „Kinderrechte ins Grundgesetz“ sowie ein Artikel „In der Armutsfalle“ zum Armutsrisiko von Alleinerziehenden. Die DGSF wurde über das Bündnis Kindergrundsicherung auf den Artikel aufmerksam gemacht. Link zur Sonderausgabe: http://epaper.das-parlament.de/2017/32_33/epaper/ausgabe.pdf