Fachgruppe Onlineberatung und Medien
Die Fachgruppe Onlineberatung und Medien stellt sich vor.
Die Fachgruppe existiert als Fachgruppe Onlineberatung seit 2005 und hat mittlerweile über 60 Mitglieder. Da Treffen vor Ort sehr aufwendig waren, tauscht sich die Fachgruppe seit 2010 vorwiegend über eine Mailingliste aus. Offlinetreffen, etwa in Form von Fachtagen oder Treffen bei den DGSF-Jahrestagungen (2012 in Freiburg, 2015 in Magdeburg, 2016 in Frankfurt am Main), sind darüber hinaus möglich.
Inhaltlich wurden beispielsweise nachfolgende Themen diskutiert: systemische Methoden in der Onlineberatung, Datenschutz und Datensicherheit im Internet, Finanzierung der Onlineberatung, Softwarenutzung und Medien – auch für die „Face-to-Face-Beratung“.
Es wurden aber auch externe Vernetzungen realisiert. So arbeitet die Fachgruppe mit der Deutschsprachigen Gesellschaft für psychosoziale Onlineberatung (DGOB) und mit dem Institut für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg zusammen. Der gemeinsame Fachtag „Onlinekommunikation in Beratung und Supervision“ im April 2016 in Frankfurt am Main war bereits Ausdruck der Zusammenarbeit mit dem E-Beratungsinstitut.
2016 wurde der Name der Fachgruppe erweitert um den Zusatz „und Medien“, da Onlineberatung nur einen Aspekt der rasanten medialen Veränderungen in der systemischen Arbeit darstellt. Vielmehr sollen auch die anderen Entwicklungen in den Blick genommen werden, die mit den Begriffen „Digitalisierung“, „Mediatisierung“ etc. verbunden sind. Auch die Auswirkungen der neuen Medien auf die Beratungs-/Coaching-/Therapiearbeit in Face-to-face-Settings werden also von der Fachgruppe aufgegriffen.
Unsere diesjährigen Aktivitäten
Wir haben das Jahr mit einem Online-Workshop zur Entwicklung von Medienkompetenz im Zusammenhang mit Blended Counseling gestartet. Das von der Buchautorin Prof. Martina Hörmann vorgestellte Modell beschreibt notwendige Kompetenzen für eine erfolgreiche Umsetzung dieses systematischen und passgenauen Mix von digitalen und analogen Kommunikationssettings im Beratungsprozess. Dabei wurden Aspekte aus den drei Dimensionen Klient*innen, Beratungsfachlichkeit und Organisationale Bedingungen betrachtet.
Künstliche Intelligenz (KI) ist gekommen um zu bleiben
Zudem beschäftigten wir uns aktiv mit dem Thema „KI und systemische Beratung“. Hierzu tauschen wir uns sowohl innerhalb der Fachgruppe als auch in Kooperation mit dem Zukunftsforum Digitalisierung aus. Im Januar wurde hierzu im Zukunftsforum nach einem Impulsvortrag zum Thema KI und Beratung angeregt und konstruktiv diskutiert. Es wurde schnell deutlich: KI ist gekommen um zu bleiben – wir müssen uns als Systemiker*innen nicht nur klar zum Thema positionieren, sondern auch darüber nachdenken, welche Rolle die KI zukünftig in Beratungsprozessen spielt und ob sie als „dritter Akteur“ den Prozess mitgestaltet.
Ausblick auf das Jahr 2025
Save the date! Fachtag „Beziehung on- und offline“ am 5.9.2025 in München
Die Fachgruppe „Onlineberatung und Medien“ veranstaltet im September 2025 iin Kooperation mit der Hochschule München einen Fachtag zum Thema „Beziehung on- und offline“. In Zeiten, in denen digitale und persönliche Interaktionen zunehmend miteinander verschmelzen, bietet die Veranstaltung eine Plattform, um die unterschiedlichen Formen der Beziehungsgestaltung zu erkunden. Von klassischer Präsenzberatung über online vermittelte Formate bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz – die Teilnehmenden können sich auf inspirierende Impulse und den Austausch von Erfahrungen freuen. Der Fachtag verspricht, neue Perspektiven für die Zukunft der systemischen Beratung zu eröffnen und lädt dazu ein, die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklungen gemeinsam zu diskutieren.
Weitere Informationen zum Programm werden an dieser Stelle gegen Ende 2024 veröffentlicht.
Kontakt zur Fachgruppe
Zur internen Kommunikation nutzt die Fachgruppe eine Mailingliste. Auf Wunsch können Interessierte gerne in diese Liste aufgenommen werden. Hierzu genügt eine kurze Nachricht an die Sprecherinnen.
Die Kommunikation findet regelmäßig per Mail statt. Es gibt in unregelmäßigen Abständen aber auch Präsenzveranstaltungen. Aktuelle Infos unter: www.systemische-onlineberatung.de
Sprecherin: Emily Engelhardt
Stv. Sprecherin: Sylvia Jung
Mail: fachgruppe-online-beratung|at|dgsf.org
Internetportal: Vertraulichkeit, Schweigepflicht und Datenschutz in Beratung und Therapie
In der Praxis kommt es aus sehr unterschiedlichen Gründen immer häufiger zu Situationen, in denen die Gefahr besteht, dass die Vertraulichkeit nicht gewahrt und nicht selten sogar unwissentlich gegen die Schweigepflicht verstoßen wird. Dieses Portal will die zentralen Probleme aufzeigen und die wichtigsten Informationen zu diesem komplexen Themenfeld verfügbar machen. Dabei soll ein Netzwerk "Vertraulichkeit und Datenschutz in der Beratung" ins Leben gerufen werden, das die unterschiedlichsten Fachleute (Beratungsexperten, Datenschützer, Juristen, EDV-Experten) zu dieser Fragestellung zusammenbringt. Das Portal wird von Joachim Wenzel verantwortet, der zugleich Datenschutzreferent der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB) ist.
- Link zum Portal: www.vertraulichkeit-datenschutz-beratung.de
DGSF-Seite im Internet: Medienkompetenz für SystemikerInnen
Kommunikationstechnologien entwickeln sich rasant und bringen kontinuierlich neue Herausforderungen mit sich. Auch für Fachkräfte, die mit Menschen pädagogisch, sozialarbeitend, beratend oder therapeutisch tätig sind, haben die Neuen Medien heutzutage mehr Relevanz denn je. Fachgruppensprecher Joachim Wenzel hat daher hilfreiche Informationen und nützliche Links für Kinder/Jugendliche, Eltern/Erziehende und systemische Fachkräfte zusammengetragen, die durch den Mediendschungel weisen.
Link zur Seite: Medienkompetenz für SystemikerInnen
Aktivitäten der letzten Jahre
Onlineberatung in Zeiten der Coronakrise
Aktuell erreichen uns täglich zahlreiche Anfragen von Menschen, die sich fragen, wie sie in der aktuellen Situation mit ihren Ratsuchenden in Kontakt bleiben können. Auf der Webseite der DGSF gibt es bereits einen eigenen Bereich zum Thema „Corona“.
Emily Engelhardt und Dr. Joachim Wenzel haben ein Dokument "Onlineberatung in Zeiten der Coronakrise" mit Empfehlungen zur Umsetzung einer digital vermittelten Beratung/Supervision/... verfasst, welches gerne auch über eigene Netzwerke weiterverbreitet werden kann!
Beratende und andere Fachkräfte erleben derzeit eine nie dagewesene Herausforderung. Beratung und Hilfen müssen dabei vermehrt mittels Telefons oder per Video geleistet werden. Joachim Wenzel, Stephanie Jaschke und Emily Engelhardt von der DGSF-Fachgruppe Onlineberatung und Medien haben dazu jetzt eine Handreichung "Krisenberatung am Telefon und per Video in Zeiten von Corona" erstellt.
Fachgruppenworkshop der FG Onlineberatung und Medien am Do, 12.10.2017 in München im Rahmen der DGSF-Jahrestagung
Systemische Kompetenzen 2020: Ankommen in der Mediengesellschaft
Beratung und Therapie erfolgen immer häufiger medial, sei es als Onlineberatung oder parallel zur Face-to-Face-Beratung. In den DGSF-Ethikrichtlinien heißt es dazu: „Bei der medial vermittelten Form der Beratung bedarf es dabei der Aneignung grundlegender Kompetenzen in Bezug auf das genutzte Beratungsmedium sowie einer medienspezifischen fachlichen Auseinandersetzung und Reflexion dieser Beratungsprozesse.“ Wie das bei zunehmender Digitalisierung auch tatsächlich umgesetzt werden kann, gilt es zu diskutieren. Ob das in den DGSF-Weiterbildungsrichtlinien konkretisiert und in Aus- und Weiterbildungen inhaltlich und didaktisch aufgegriffen werden sollte, gilt es zu klären.
Zu dieser Thematik gab es im Workshop zwei Inputs:
- Emily M. Engelhardt, Geschäftsführerin des Instituts für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg und stellvertretende Fachgruppensprecherin der FG Onlineberatung und Medien: Curriculum Onlineberatung – Was braucht’s für ‚gute‘ Onlineberater*innen?!
E. Engelhardt berichtete von den fachlichen Standards zur Weiterbildung in Onlineberatung, auf die sich einige Verbände und Weiterbildungsanbieter geeinigt haben und die in Nürnberg an der Technischen Hochschule seit vielen Jahren gelehrt werden.
- Prof. Dr. Martina Hörmann, Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz: Mediale Beratung als Thema in der Weiterbildung
M. Hörmann stellt ihre Erfahrungen zur Verfügung, die sie innerhalb einer Beratungsweiterbildung in Olten (Schweiz) am Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagementgemacht mit einem dreitägigen Block zu medialer Beratung gemacht hat.
Deutlich wurde in diesem Workshop, dass Teilnehmer*innen von Beratungsweiterbildungen den fachlichen Inhalten von „medialer Beratung“ häufig zurückhaltend bis ablehnend gegenüberstehen. Sobald sie sich damit aber aktiv befassen müssen nehmen sie nicht selten wahr wie relevant die Inhalte für ihre alltägliche Beratungsarbeit sind und die Ablehnung kehrt sich zum Teil sogar ins Gegenteil.
Das bestärkte die Teilnehmer*innen der Fachgruppe darin, darauf hinzuwirken, dass grundlegende Kompetenzen zu medialer Kommunikation Eingang in die (grundständigen) systemischen Weiterbildungen finden. Sonst würde systemisches Arbeiten immer mehr von den aktuellen Lebenswelten der KlientInnen abgekoppelt. Es wurde überlegt erste Erfahrungen mit medialer Kommunikation in DGSF-zertifizierten Weiterbildungen zu sammeln und diese anschließend auszuwerten.