DGSF-Geschichte
2000: Gründung der DGSF - im September 2000 entsteht die DGSF (bis September 2010: "Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie") aus dem Zusammenschluss von DAF (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie, gegründet 1978) und DFS (Dachverband für Familientherapie und systemisches Arbeiten, gegründet 1987). Der Verschmelzungsvertrag der Verbände DAF und DFS wurde am 22. September 2000 in Berlin beschlossen. Die DGSF wird als Verein beim Amtsgericht Köln eingetragen und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. Gründungsvorsitzender ist Dr. Wilhelm Rotthaus. Der neue Verband hat rund 1300 Mitglieder.
2001: Einrichtung einer kleinen Geschäftsstelle in Köln-Niehl in der Pohlmanstraße 13; zwei Beschäftigte in Teilzeit, der Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin. 1. DGSF-Jahrestagung in der TU Dresden, bei der Mitgliederversammlung in Dresden erfolgen die ersten "regulären" Vorstandswahlen.
2002: Die Mitgliederzahl wächst. Bei der Mitgliederversammlung auf der Jahrestagung in Freiburg werden die ersten DGSF-Weiterbildungsrichtlinien ("Systemische Beratung" und "Systemische Therapie und Beratung") beschlossen.
2003: Die DGSF nimmt Stellung zur Arbeit von Bert Hellinger, die Stellungnahme wird vielfach zitiert. Bei der Jahrestagung in Magdeburg beschließt der Verband Ethik-Richtlinien. Weiterhin werden DGSF-Weiterbildungsrichtlinien zur Systemischen Supervision sowie Richtlinien für Lehrende verabschiedet. Der DGSF-Vorstand beruft einen wissenschaftlichen Beirat.
2004: Neuer, professionell gestalteter Internetauftritt der DGSF; erster "Messeauftritt" der DGSF beim Jugendhilfetag in Hannover zusammen mit der SG. Die DGSF richtet zusammen mit der SG den internationalen V. EFTA-Kongress in Berlin aus mit mehr als 3500 Teilnehmenden aus 41 Ländern. Zur Tagung wird eine "DGSF-Imagebroschüre" erstellt.
2005: Viel beachtete Stellungnahme zur neuen RTL-Fernsehsehserie "Die Super Nanny". Die DGSF veranstaltet eine "Zukunftswerkstatt" in Göttingen und vergibt auf ihrer Jahrestagung in Oldenburg erstmals einen Forschungspreis. Richtlinien für eine Aufbauweiterbildung „Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie“ werden beschlossen.
2006: Satzungsänderung - Die "Instituteversammlung", der Zusammenschluss der Weiterbildungsinstitute in der DGSF, erhält den Organstatus, damit eine hervorgehobene Stellung im Verband. Leipzig ist Ort der Jahrestagung. Die DGSF und Systemische Gesellschaft legen dem Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie gemeinsam eine wissenschaftliche Expertise zur Wirksamkeit der Systemischen Therapie vor, die 2007 im Verlag Hogrefe veröffentlicht wird. Ein von der DGSF unterstütztes Weiterbildungsinstitut ist in erster Instanz erfolgreich mit der Klage auf Zulassung als staatlich anerkanntes Ausbildungsinstitut für Systemische Therapie.
2007: Prof. Dr. Jochen Schweitzer wird zum neuen Vorsitzenden gewählt bei der Mitgliederversammlung im Rahmen der Jahrestagung in Ulm. Bezug einer neuen Geschäftsstelle in der Christophstraße 31 in der Kölner Innenstadt - schöne helle Räume mit Blick auf den Kölner Dom. Mit "DGSF-Intern" wird erstmals ein umfangreicher, gedruckter Rechenschaftsbericht für die Mitglieder der DGSF erstellt.
2008: Anerkennung der Systemischen Therapie, Einstufung als "Wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren" durch den "Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie" aufgrund einer von DGSF und SG vorgelegten Expertise. Neues Internetportal www.familientherapie.org. Der Verband veranstaltet erstmals eine außerordentliche Mitgliederversammlung / Verbandstag in Vlotho.
2009: Die DGSF nimmt das 3000. Mitglied auf. Die DGSF startet zusammen mit der SG eine neue Internetplattform www.systemisch-forschen.de. Der Verband verstärkt sein sozialpolitisches Engagement und schließt sich dem "Bündnis Kindergrundsicherung" an. Bei ihrer Mitgliederversammlung in Potsdam beschließt die DGSF Akkreditierungsrichtlinien für ihre Weiterbildungsinstitute, Richtlinien für Weiterbildungen "Systemisches Coaching" sowie Qualitätskriterien für „Aufsuchende Familientherapie“.
2010: Jubiläumstagung in Heidelberg: 10 Jahre DGSF. Umbenennung des Verbandes in "Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie" (weitere Informationen zur Namenserweiterung). Bei der Jahrestagung kann der Verband sein 4000. Mitglied begrüßen. Der Verband hat erstmals eine umfangreichere Mitgliederbefragung durchgeführt und ausgewertet.
2011: Bezug einer neuen Geschäftsstelle in der Jakordenstraße 23 in unmittelbarer Nähe zum Kölner Hauptbahnhof (nach einem Wasserschaden in den bisherigen Räumen). Erstellung eines Wissensportals im Internet www.systemisch.info. Jahrestagung in Bremen im dortigen Kongresszentrum mit mehr als 1200 Teilnehmenden. Grundsatzbeschlüsse zum künftigen Engagement der DGSF.
2012: Die DGSF kann in ihrer Geschäftsstelle nach einem Umbau neue Tagungsräume einweihen, die auch von DGSF-Mitgliedern oder weiteren Interessierten genutzt werden können. Wissenschaftliche Jahrestagung in der Universität Freiburg mit rund 1000 Teilnehmenden. Die DGSF beschließt auf ihrer Mitgliederversammlung erstmals einen Forschungsfonds (140.000 Euro).
2013: Wissenschaftliche Jahrestagung in Berlin. Die DGSF nimmt ihr 5000. Mitglied auf und verleiht erstmals das Siegel "DGSF-empfohlene Einrichtung" an zwei Jugendhilfeeinrichtungen und zwei Kliniken. Die DGSF beschließt neue Richtlinien für Weiterbildungen in Multifamilientherapie und Organisationsentwicklung. Die langjährigen Bemühungen um eine sozialrechtliche Anerkennung der Systemischen Therapie haben einen ersten sichtbaren Ergebnis: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) startet sein Bewertungsverfahren für Systemische Psychotherapie. Neuer Vorsitzender wird Dr. Björn Enno Hermans.
2014: Jahrestagung in Friedrichshafen, erstmals mit besonderer Ausrichtung auf Coaching, Supervision und Organisationsberatung. Im April zum ersten Mal ein von der DGSF organisierter großer Fachtag „Systemische Praxis in der Kinder- und Jugendhilfe“ in Köln. Die Mitgliederversammlung beschließt ein familien- und gesellschaftspolitisches Schwerpunktthema "Unterstützung von Flüchtlingsfamilien (und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen) und ihren Helfer*innen".
2015: Die DGSF wird 15! Seinen Geburtstag feiert der Verband im Rahmen der DGSF-Jahrestagung in Magdeburg nach der Mitgliederversammlung. Die Mitgliederversammlung beschließt die Einrichtung eines "Regionen-Rates" zur Stärkung der Partizipation im Verband und von drei Fachbereichen zur Bündelung der verbandlichen Fachkompetenz. Ebenso wird ein "Grundwertepapier " beschlossen: "Gesellschaftspolitische Grundwerte, für die die DGSF eintritt".
2016: Wissenschaftliche Jahrestagung in der Goethe-Universität Frankfurt mit einem eigenen Strang von Veranstaltungen zu gesellschaftspolitischen Themen. Im Mai veranstaltet die DGSF ihren zweiten Fachtag „Systemische Praxis in der Kinder- und Jugendhilfe“, aufgrund des großen Interesses dieses Mal im Kölner Maternushaus. Die Mitgliederversammlung beschließt eine Wahlkommission für künftige Vorstandswahlen. Der DGSF-Mitgliedertag – schon seit einigen Jahren fester Programmpunkt im Jahreskalender des Verbandes – befasst sich mit den (Neben-)Wirkungen einer sozialrechtlichen Anerkennung auf das gesamte systemische Feld.
2017: Jahrestagung in München mit einem gesellschaftspolitischen Schwerpunkt: "Von der Neutralität zur Parteilichkeit. SystemikerInnen mischen sich ein". Der Verband startet erstmals eine Onlinebefragung zu den Anträgen bei der Mitgliederversammlung. Die Frage "Systemisch auf Rezept?" steht im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung von DGSF und SG in Berlin zur sozialrechtlichen Anerkennung und deren Folgen. Das IQWiG veröffentlicht seinen Prüfbericht zur Systemischen Therapie bei Erwachsenen und die systemischen Fachverbände fordern die Aufnahme der Systemischen Therapie in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.
2018: Die jahrelangen Bemühungen von DGSF und SG um die Anerkennung der Systemischen Therapie haben Erfolg: Am 22. November fällt der Gemeinsame Bundesausschuss seinen Beschluss zum Nutzen und zur medizinischen Notwendigkeit der Systemischen Therapie bei Erwachsenen. Wissenschaftliche Jahrestagung mit besonders umfangreichem Programm an der Universität Oldenburg unter dem Motto: "Ich, Du und die anderen … Selbstorganisation – Selbststeuerung und die Frage nach dem Sinn" . Erstmals wird der Verbandstag (früher Mitgliedertag) aus dem Fachbereich Arbeitswelt gestaltet, verantwortlich war die Fachgruppe Systemische Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung. Nach einer ersten Veranstaltung 2017 gibt es 2018 zwei weitere "Regionentage".
2019: Die DGSF bekommt eine „Doppelspitze“: Dr. Filip Caby und Anke Lingnau-Carduck werden als Vorsitzende gewählt, auch die Geschäftsführung wird als Doppelspitze besetzt mit Miee Park und Bernhard Schorn. DGSF-Jahrestagung in der Uni Hamburg. Bei der dortigen Mitgliederversammlung beschließt die DGSF den Beitritt zur Klima-Allianz Deutschland. Eine AG der DGSF erarbeitet eine Broschüre „Systemischer Kinderschutz“, die zur Jahrestagung vorgestellt wird. Mit dem Beschluss einer veränderten Psychotherapie-Richtlinie am 22. November im Plenum des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ist die Systemische Therapie (für Erwachsene) „Richtlinienverfahren“. DGSF und Systemische Gesellschaft gründen zusammen einen Verbund der Ausbildungsinstitute nach PsychThG.
2020: Die DGSF wird 20! Happy Birthday! Eine "Top-Nachricht" 2020: Die Systemische Therapie bei Erwachsenen ergänzt seitdem 1. Juli das psychotherapeutische Behandlungsangebot in Deutschland als viertes Richtlinienverfahren.
2021: Die DGSF-Video-Tage finden statt, da aufgrund der Corona-Pandemie die Jahrestagung in Wesbaden nicht stattfinden kann. Es werden Meilensteine aus 40 Jahren Systemischer Therapie und Beratung gezeigt, dabei auch Aufzeichnungen von Vorträgen oder Workshops bei den DGSF-Jahrestagungen der letzten Jahre. Nach der Verschiebung der in Wiesbaden in Präsenz geplanten Jahrestagung auf das Jahr 2023 hat der DGSF-Vorstand beschlossen, die ordentliche Mitgliederversammlung für das Jahr 2021 nochmals online zu organisieren. Der Ethikbeirat wird erstmals gewählt
2022: Die DGSF ist Kooperationspartnerin des Kinofilms „Vaterland“. Filip Caby wird nach neunjähriger Vorstandstätigkeit, davon drei Jahre als Vorsitzender, verabschiedet, ebenso wird Anke Lingnau-Carduck nach 3-jähriger Amtszeit als Vorsitzende verabschiedet. Astrid Beermann und Matthias Ochs werden als neue Vorsitzende gewählt. Die DGSF verurteilt den Krieg in der Ukraine mit einer Stellungnahme. Die DGSF trauert um den ehemaligen Vorsitzenden Jochen Schweitzer und veröffentlicht einen Nachruf. Der langjähriger Geschäftsführer Bernhard Schorn geht in den wohlverdienten Ruhestand, sein Nachfolger wird Marcel Thelen.
2023: Die DGSF feiert einen bedeutenden Erfolg, indem sie ihr 10.000stes Mitglied willkommen heißt. Die DGSF-Jahrestagung zum Thema „Systemisch-interkulturelle Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft“ hätte bereits 2021 stattfinden sollen, wurde aber wegen der Pandemie verschoben. Im September 2024 konnte nach vierjähriger Vorbereitungszeit endlich die Tagung im Wiesbadener Kurhaus stattfinden. Gemeinsam mit dem „Kooperationsnetzwerk SGB-übergreifende familienorientierte Versorgung für von psychischen und Suchterkrankungen betroffene Familien“ hat die DGSF bei der Verleihung des Berliner Gesundheitspreises einen Sonderpreis erhalten!