Bürgergeldreform macht Gesellschaft kränker

Die DGSF unterstützt als Mitglied des Bündnisses #GesundheitUnteilbar den Aufruf gegen die geplante Bürgergeldreform, weil verschärfte Sanktionen und soziale Ausgrenzung die Gesundheit vieler Menschen gefährden und grundlegenden Prinzipien systemischer Arbeit widersprechen.

Die DGSF beteiligt sich als Mitglied des Bündnisses #GesundheitUnteilbar am gemeinsamen Aufruf gegen die geplante Bürgergeldreform. Denn aus systemischer Perspektive ist klar: Soziale Ungleichheit wirkt unmittelbar gesundheitsschädlich – und verschärfte Sanktionen, Leistungskürzungen sowie der Ausschluss ganzer Gruppen aus dem regulären Sozialsystem bedrohen die gesundheitliche Versorgung vieler Menschen.

Im Appell, den auch die DGSF unterzeichnet hat, heißt es deutlich: „Unsere sozialen Sicherungssysteme zurückzubauen und Menschen ungleich zu behandeln, gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auch die Gesundheit.“ Armut, Unsicherheit und Ausgrenzung erhöhen nachweislich das Risiko psychischer und körperlicher Erkrankungen. Besonders betroffen wären Menschen in belasteten Lebenslagen, darunter Geflüchtete, für die drastische Leistungskürzungen vorgesehen sind. Diese Entwicklungen widersprechen grundlegenden Prinzipien systemischer Arbeit: dem Blick auf Kontexte, Teilhabe und Ressourcen sowie der Verpflichtung zu sozialer Gerechtigkeit.

52 Organisationen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, darunter Ärzte der Welt, AWO, Diakonie, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Paritätische Wohlfahrtsverband, warnen in dem gemeinsamen Aufruf vor den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen der Reform.  Dies beinhaltet die Forderung einer verantwortungsvollen Sozial-, Migrations- und Gesundheitspolitik, die alle Menschen in den Blick nimmt, menschenrechtsbasiert agiert und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Die DGSF schließt sich den Forderungen an. Ein gerechtes, zugängliches Gesundheitssystem ist Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen psychisch stabil bleiben oder therapeutische Unterstützung wirksam greifen kann. Systemische Arbeit gelingt nur dort gut, wo soziale Teilhabe möglich ist.

DGSF-Mitglieder sind aufgerufen, den Appell wahrzunehmen, weiterzutragen und sich gemeinsam mit dem Verband für gesundheitliche Chancengerechtigkeit einzusetzen.

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(sn)