Starke Organisationen, gesunde Mitarbeitende: DGSF-Fachtag „Wofürsorge?"
Gesund und zufrieden bei der Arbeit! Was macht kleine und große Einrichtungen stark? Was macht uns am Arbeitsplatz stark? Die DGSF-empfohlenen Einrichtungen öffneten am vergangenen Samstag im Kölner Maternushaus die Türen für 170 Teilnehmende und boten einen aus Wissenschaft und Praxis inspirierten Fachtag, der sich einem hochaktuellen Thema widmete. Die Vortragsfolien finden sich hier zum Download.
Die Mitglieder der Empfehlungsgruppe und Vorstand Matthias Richter hatten für den Fachtag am 5. Oktober 2024 in Köln zusammen mit den DGSF-empfohlenen Einrichtungen als Schwerpunktthema psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, individuelle sowie strukturelle Resilienzen in Organisationen aus dem Sozialbereich und dem Gesundheitswesen sowie den kreativen Umgang mit den bestehenden Herausforderungen im Kontext Mensch und Arbeitswelt gesetzt. Und so wurden am vergangenen Samstag nicht nur Einblicke in resilienzstärkende Projekte gegeben, sondern auch Visionen entwickelt vom gesunderhaltenden Arbeiten in unterschiedlichen Kontexten.
Matthias Richter eröffnete um 10.00 Uhr den Fachtag, gefolgt von einer Begrüßung durch Gabriele Bachem-Böse, Michaela Herchenhan sowie Dr. Bernward Vieten von der Empfehlungsgruppe. Diese richteten zu Beginn den Fokus auf „Lieblingsrezepte zur Wofürsorge“ aus den Reihen der DGSF-Mitgliedschaft. Mit dem „goldenen DGSF-Kochlöffel“ wurde „Bratwurst und Bruno“ prämiert, ein in Reimform eingereichter Rezeptvorschlag des Albert-Schweitzer-Therapeutikums Holzminden.
Im Anschluss gestalteten Dr. Marieke Born und Dr. Antonia Drews den einführenden fachlichen Vortrag „Wofürsorge – warum Selbstfürsorge nicht ausreicht“, bevor es beim Input der DGSF-empfohlenen Einrichtungen (Albert-Schweitzer-Therapeutikum, Logo Köln und Shed e. V.) auf der Bühne "schwungvoll" wurde. Es galt die vom Publikum auf Jonglierbällen notierten und durch ein Schwungtuch in Bewegung gebrachten Begriffe aus dem Themenbereich Resilienz, Selbstfürsorge sowie Wofürsorge in Balance zu bringen. Wie werden diese Themen in den empfohlenen Einrichtungen praktisch umgesetzt? Hierüber gab es einen Austausch, bevor schließlich alle Fachtagsteilnehmenden einen eigenen Ball als Inspiration bekamen, um über den darauf notierten Begriff später zu Hause selber gedanklich zu jonglieren.
Den Empfehlungsprozess zur „DGSF-empfohlenen systemisch-familienorientiert arbeitenden Einrichtung“ durchliefen zuletzt gleich acht Einrichtungen, so dass sie im Rahmen des Fachtages abermals mit dem DGSF-Siegel ausgezeichnet werden konnten: AWO Unterbezirk Dortmund (Hilfen zur Erziehung), Family Help (Mietingen), Lüttje Werft (Rhede/Borsum), Stiftung Kinder- und Jugenddorf Marienpflege Ellwangen, Oberlin e. V. (Ulm), Rückenwind für Familien (Überlingen), Shed e. V., TASK FORCE (München). Nach einer Laudatio durch die Empfehlungsgruppe wurde den anwesenden Vertreter*innen aus den Einrichtungen vor der Pause feierlich die Empfehlungsurkunde sowie ein Glaspokal überreicht.
Der abwechslungsreiche Tag bot nicht nur fachlichen Input. Vor allem in der Mittagspause blieb auch ausreichend Raum für Austausch, Vernetzung sowie persönliche Begegnungen. Insbesondere neue Verbandsmitglieder knüpften beim „Neumitgliedertreffen“ erste Kontakte zum Vorstand und zur Geschäftsstelle. Ebenso luden die kreativ gestalteten Informationsstände im Foyer, an denen sich verschiedene DGSF-empfohlene Einrichtungen wie auch die Empfehlungsgruppe präsentierten, zum Kennenlernen und zum Dialog ein. Auch beim „Marktplatz“ vertreten war das BTZ Köln mit weiterführenden Informationen zur „Woche der seelischen Gesundheit“, deren Motto thematisch mit dem des DGSF-Fachtages verknüpft ist.
Nach der Mittagspause hatten die Anwesenden die Möglichkeit, in neun parallelen Workshops Themen wie beispielsweise „Mal Lust auf was anderes? – Aufstellung Resilienz fördernder systemischer Bausteine einer psychiatrischen Klinik“, „Widewidewie – Ich mach mir meinen Job, widewidewie es mir gefällt!“, „Signs of Safety – Ein systemischer und ressourcenorientierter Ansatz im Kinderschutz“ oder auch „Der fertige Fuchs – mit Farbe gegen den Frust!“ zu vertiefen.
Der Tag mündete nach einer Kaffeepause in einem Abschlussplenum mit Podiumsdiskussion, in dem Eindrücke des Tages ausgetauscht wurden. Auf dem Podium waren neben den Mitgliedern der Empfehlungsgruppe vertreten Dr. Stephan Rinckens (Chefarzt in der LVR-Klinik Mönchengladbach), Markus Genger (Stiftung Kinder- und Jugenddorf Marienpflege Ellwangen) und Nikola Siller (Freiberuflerin, Aufsichtsrat).
Zum Abschluss wurde allen Workshopleitungen und Aktiven des Veranstaltungstages herzlich gedankt. Bernward Vieten, der sich fast 8 Jahre in der Empfehlungsgruppe engagiert hat, wurde mit einer Laudatio von seinen Kolleginnen aus der Empfehlungsgruppe und Standing Ovations der Anwesenden verabschiedet. Vorstand Matthias Richter sprach im Namen der gesamten Empfehlungsgruppe seinen herzlichen Dank aus für die tolle Vorbereitung und kreative Durchführung dieser bereichernden Veranstaltung.
Zum Fachtag waren rund 170 Verbandsmitglieder sowie Gäste aus allen Teilen Deutschlands angereist. Eine Dokumentation inkl. Bildergalerie der Veranstaltung ist auf dieser Seite abrufbar.
Bild links: Für das Rezept "Bratwurst und Bruno" wurde das Albert-Schweitzer-Therapeutikum mit dem "Goldenen Kochlöffel" geehrt
Bild Mitte: Dr. Marieke Born (links) und Dr. Antonia Drews führten einen fiktiven Dialog mit Jochen (Schweitzer)
Bild rechts: Jonglierbälle mit Begriffen aus dem Themenbereich "Resilienz - Selbstfürsorge - Wofürsorge"
(js, mp)
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