AnkER-Zentren sind kein Lebensort für Kinder und Jugendliche!
AnkER-Zentren sind kein Lebensort für Kinder und Jugendliche!
Fachverband DGSF positioniert sich gegen die weitere Eröffnung solcher Einrichtungen
Sogenannte AnkER-Zentren nach bayrischem Vorbild sind keine geeigneten Lebensorte für Kinder und Jugendliche. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) in einer Stellungnahme aufmerksam. Die DGSF fordert, Kinderrechte in Deutschland für alle Kinder und Jugendlichen umzusetzen, unabhängig von ihrem Lebensort, ihrer Nationalität und ihrem ausländerrechtlichen Status.
Im August werden in Bayern Transit-Zentren in AnkER-Zentren umgewandelt. Diese AnkER-Zentren dürften nicht als Blaupausen für Massenunterkünfte geflüchteter Menschen in Deutschland genutzt werden, fordert der systemische Fachverband. Er weist darauf hin, dass die Lebensbedingungen in solchen Unterkünften die körperliche, seelische und geistige Entwicklung von Kindern massiv beeinträchtigen und das grundsätzliche Vertrauen von Menschen in Menschen über die Generationengrenzen hinweg nachhaltig schädigen können.
Es dürfe keine soziale Isolation geflüchteter Menschen in Massenunterkünften in Deutschland geben, fordert die DGSF in ihrem Positionspapier. Soziale Isolation habe Einfluss auf die psychische Gesundheit bei Erwachsenen und Kindern sowie auf das Konfliktpotential und die Gefährdung von Kindern innerhalb der Unterkünfte. So könne soziale Isolation eine gelingende Integration nachhaltig verhindern. Vielmehr müssten für geflüchtete Kinder, Jugendliche und ihre Familien Lebensorte geschaffen werden, an denen es private und abschließbare Bereiche für Familien gibt sowie geschützte und kinderfreundliche Orte. Dazu sei eine traumasensible, psychisch-seelische Unterstützung notwendig ebenso wie eine regelmäßige Beschulung und die Möglichkeit einer altersadäquaten Freizeitgestaltung.
Dr. Björn Enno Hermans, Vorsitzender der DGSF, hält Massenunterkünfte insbesondere für geflüchtete Kinder und Jugendliche und deren Familien für höchst problematisch. Sie seien ungeeignet für Menschen mit besonderem Schutzbedarf. Er betont: „Politik und fachliche Praxis sollten jetzt Lösungen finden, die, unabhängig von der Bleibeperspektive von Familien in Deutschland, die Rechte der Kinder und Jugendlichen berücksichtigen und die Würde ihrer Eltern wahren.“
Zur Stellungnahme:
„AnkER-Zentren sind kein Lebensort für Kinder und Jugendliche! Positionierung der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) gegen eine Etablierung von AnkER-Zentren nach bayrischem Vorbild“ https://www.dgsf.org/themen/stellungnahmen-1/positionspapier-anker-zentren
verantwortlich:
Bernhard Schorn, DGSF
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