Fachtag Systemische Praxis in der Kinder- und Jugendhilfe in besonderen Zeiten 2023

Liebe Mitglieder, liebe an systemischer Jugendhilfe Interessierte,

bereits seit 2014 pflegen wir in der DGSF die Tradition unserer Fachtage „Systemische Praxis in der Kinder- und Jugendhilfe“. Der diesjährige Fachtag steht unter dem Stern besonderer Zeiten.

Die dramatischen globalen Entwicklungen der Gegenwart berühren uns alle und markieren einen gravierenden Unterschied zu den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas formulierte es treffend in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau bereits im April 2020: „Unsere komplexen Gesellschaften begegnen ja ständig großen Unsicherheiten, aber diese treten lokal und ungleichzeitig auf und werden mehr oder weniger unauffällig in dem einen oder anderen Teilsystem der Gesellschaft von den zuständigen Fachleuten abgeabeitet. Demgegenüber verbreitet sich jetzt existentielle Unsicherheit global und gleichzeitig, und zwar in den Köpfen der medial vernetzten Individuen selbst. (…) So viel Wissen über unser Nichtwissen und über den Zwang, unter Unsicherheit handeln und leben zu müssen, gab es noch nie.“

Neben der Klimakrise und der Corona-Pandemie kommt der Krieg in der Ukraine mit der Folge großer Fluchtbewegungen, wirtschaftlicher Engpässe und wachsender Ängste hinzu. Die Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendhilfe stehen auf Seiten öffentlicher und freier Träger vor der Herausforderung, trotz existenzieller Unsicherheiten und schwindender Ressourcen, weiterhin Kinder und ihre Familien auf dem Weg zu einem gelingenden und guten Leben fachlich und menschlich sicher zu begleiten. Austausch, Solidarität und gute Kooperationen, das gegenseitige Ermutigen und Teilen von Wissen und kreativen Ideen sind erprobte und sichernde Wirkfaktoren, die an unserem Fachtag Raum finden. So stehen im Fokus dieses reich
gefüllten Tagungsprogrammes: 

  • Begegnungsräume,
  • der Umgang mit Veränderung,
  • gesellschaftspolitische Dimensionen,
  • die Entwicklung innovativer, kreativer und dialogischer Konzepte,
  • ein Verstehen der Auswirkungen durch Veränderungen in Gesetzgebung,
  • die Gestaltung einfacher Zugänge zu den verschiedenen Hilfeformen,
  • Impulse zu Beteiligungsformen,
  • eine zu verstetigende Qualitätssicherung und -entwicklung der Angebote,
  • die Entwicklung und Pflege guter Kooperationen, auch über die Grenzen der Sozialgesetzbücher hinaus,
  • der achtsame Umgang mit der eigenen Gesundheit u. v. m.


Ella Elia Anschein wird uns künstlerisch durch den Tag begleiten und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen literarisch/poetisch mit uns teilen.

Die „Systemische Praxis der Kinder- und Jugendhilfe in besonderen Zeiten“ findet Wege, unser bisheriges Wissen auch in Zeiten des neuen Nichtwissens für ein möglichst gutes Leben und Arbeiten zu nutzen, denn: „Nur die Traditionen bleiben lebendig, die sich in veränderten Situationen selber ändern“ (J. Habermas).

Wir freuen uns sehr, dass wir als DGSF mit engagierten Kolleg*innen und unserer Fachreferentin für Jugendhilfe/-politik und Soziale Arbeit die Tradition der Jugendhilfefachtage in 2023 fortsetzen, um uns den Herausforderungen gemeinsam zu stellen und danken allen Beteiligten schon an dieser Stelle sehr herzlich. Denn an einem solchen Tag ist Begegnung und Austausch ebenso möglich wie gemeinsame Weiterentwicklung, Inspiration und der ein oder andere kritische Blick auf Bewährtes.

Wir laden Sie im Namen des Vorstands zum DGSF-Jugendhilfefachtag 2023 in das Maternushaus nach Köln ein und freuen uns auf die persönlichen Begegnungen sowie auf viele inspirierende Impulse!

Anke Lingnau-Carduck und Matthias Richter

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Programm

Workshops


Begegnungsraum
Rahmenprogramm
von Ella Elia Anschein
Anreise
Veranstaltungsflyer mit Programm

Anmeldeformular (pdf)  

(Anmeldeschluss ist der 26. Mai 2023)

Programm

Ablauf

9.30 Uhr

Ankommen, Anmeldung, Stehcafé

10.00 Uhr

Eröffnungsimpuls zum Thema Armut von Ella Elia Anschein

10.15 Uhr

Eröffnung 
Anke Lingnau-Carduck und Matthias Richter

10.30 Uhr

Kinder und Jugendliche auch in Krisenzeiten in digitalen
Lebenswelten begleiten

Vortrag von Dr. Joachim Wenzel

11.30 Uhr

Begegnungsraum im Foyer

12.00 Uhr

Mittagspause

13.00 Uhr

„Lilja hat Recht“ und „Brief an meinen kleinen Bruder“
Impulse von Ella Elia Anschein

13.15 Uhr

Das SGB VIII - Wie hat es sich entwickelt? –
Was muss sich noch entwickeln?

Vortrag von Norbert Struck

14.15 Uhr

Übergang in die Workshops

15.45 Uhr

Begegnungsraum im Foyer mit Kaffeepause

16.15 Uhr

„Nach dem Workshop ist mitten im Leben“
Eindrücke des Tages und ein Mutgedicht von Ella Elia Anschein
Verabschiedung

17.00 Uhr

Ende

Begegnungsraum

Im Begegnungsraum des Foyers finden Sie u. a.:

  • Systemische Literatur
  • Infostand des Vereins Careleaver e. V.
  • Kreative Dialogkarten für Beratende und Familien
  • Printprodukte für Fachkräfte und Elternarbeit
  • DGSF-empfohlene systemisch-familienorientiert arbeitende Einrichtungen
  • Orte der Vernetzung
  • ...

Workshops

  1. Partizipation in allen (Familie-/Hilfe-)Systemen der Hilfen zur Erziehung – KJSG im Übergang
    Workshop mit Eva Beuster und Jana Paul
  2. Inklusiver (systemischer) Kinderschutz / Wieviel besonders muss und wie normal darf es sein?
    Workshop mit 

    Birgit Maschke

  3. Wie bleibe ich gesund, obwohl ich ständig am Limit arbeite?
    Workshop mit 

    Jürgen Kreutzer

  4. Einblicke ins Kunstlabor – künstlerische Prozessgestaltung in den ambulanten Hilfen zur Erziehung (max. 15 Teilnehmende)
    Workshop mit 

    Julia Beier

  5. Mit Huhn und Hund zum Ziel!
    Workshop mit 

    Dorothea Dapper

  6. Systemisches Arbeiten verändert die Schule
    Workshop mit 

    Liane Kanter

  7. „Systemsprenger“ auf dem Weg ihrer Selbstfindung – Präventive & multisystemische Arbeit – Familientherapie mit delinquenten Jugendlichen und ihren Familien
    Workshop mit 

    Ufuk Semerci und Claudia Lintner

  8. Was ist denn los? – Verstörendes unverständliches Verhalten neu einordnen
    Workshop mit 

    Gerhard Bergmann und Georg Endres

Anreise

Veranstaltungsort
Maternushaus
Kardinal-Frings-Str. 1-3
50668 Köln
Tel.: 0221 16 31-0
Fax: 0221 16 31-215
www.maternushaus.de

Lage & Anreise

Das Maternushaus liegt im Herzen der Stadt Köln. Vom Dom bzw. Hauptbahnhof beträgt der Fußweg rund 10 Minuten über die „Dompropst-Ketzer-Straße“.

Anfahrtskizze zum Maternushaus in Köln

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Bis Köln Hauptbahnhof, dann mit der U-Bahn

  • Linie 5 Richtung „Friesenplatz / Am Butzweiler Hof“,
  • Linie 16 Richtung „Neumarkt / Wesseling / Bonn“ oder
  • Linie 18 Richtung „Neumarkt / Brühl / Bonn“

eine Station bis zur Haltestelle „Appellhofplatz“.

Bitte wählen Sie am „Appellhofplatz“ den Ausgang „Kattenbug / Zeughaus / Stadtmuseum“; von da 5 Min. Fußweg bis zum Maternushaus.

Anreise mit dem Pkw

Aus allen Richtungen der Beschilderung „Zentrum“ folgen und weiter Richtung „Dom / Rhein / Hauptbahnhof“. Ab hier orientieren Sie sich bitte an der Beschilderung Richtung „Maternushaus“. Die Einfahrt zum Parkhaus erfolgt über „Auf dem Hunnenrücken“.

Anreise mit dem Flugzeug

Ab Flughafen Köln/Bonn mit der S-Bahn (S13) oder dem Regionalexpress der Deutschen Bahn bis zur Haltestelle „Köln Hauptbahnhof“. Vom Hauptbahnhof beträgt der Fußweg rund 10 Minuten über die „Dompropst-Ketzer-Straße“ (siehe auch „Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln“).

Parkmöglichkeiten

Im Parkhaus des Maternushaus – Einfahrt über „Auf dem Hunnenrücken“ – stehen 200 kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Eine Übersicht der Parkgebühren finden Sie auf folgender Internetseite: http://tagen.erzbistum-koeln.de/maternushaus/service/parken/